Das aktuelle Schutzkonzept zur Prävention vor sexualisierter Gewalt des SV Neptun 1910 Aachen e.V. kann über den folgenden Link heruntergeladen werden.
Die erste Ausfertigung fand im März 2023 statt.
Der aktuelle Stand ist von September 2023.
Wir sind auf dem Weg! Sobald die überarbeitete Satzung eingetragen ist und die letzten Vorträge durchgeführt worden sind, werden wir Mitglied im Qualitätsbündnis Sport sein. Hier geht es zur Vortrags-Ankündigung
Balance heißt: das Gleichgewicht der Bewegung finden. Ein gutes Gefühl für Gleichgewicht brauchen nicht nur die Sportler beim Wasserspringen oder beim Ballett. Das Gleichgewicht zwischen allen äußeren Einflüssen brauchen vor allem junge Menschen, die in dieser Gesellschaft noch ihren Platz suchen – unabhängig davon, wo sie geboren oder aufgewachsen sind, wie gut sie die deutsche Sprache beherrschen, welchem Kulturkreis oder welcher Religion sie angehören, ob sie arm oder reich sind oder welches Geschlecht sie haben. In unserem Verein sollen alle jungen Menschen ein Zuhause und ihre Balance finden.
Weltoffenheit ist ein aus unserer Sicht elementares Ziel der Vereinsarbeit. Unsere kleinen und großen Sportler haben ihre Wurzeln nicht nur in Deutschland, sondern in vielen Ländern der Erde. Zurzeit trainieren im SV Neptun schon weit über ein Drittel Kinder mit Migrationshintergrund die Sportart Wasserspringen. Schon in jungen Jahren nehmen sie an internationalen Wettkämpfen im Ausland teil. Der SV Neptun veranstaltet jedes Jahr einen großen internationalen Wettkampf im Kunst- und Turmspringen, den Ulla-Klinger-Cup. Auf diese Weise haben unsere Sportler weltweit Freunde, von Europa über die USA bis hin nach Australien und Südafrika gefunden und tauschen sich über die neuen Medien regelmäßig aus.
Je früher und je selbstverständlicher die Integration von Kindern und Jugendlichen in der Vereinswelt beginnt, je langfristiger und nachhaltiger wird sie auch im Leben und Alltag anhalten – meinen wir und hoffen, dass aus allen unseren Sportlern tolerante junge Erwachsene werden, die eine natürliche Balance im Leben finden.
Aufklärungskommission sucht Zeitzeugen
Der DSV ruft zur Mithilfe auf zum Thema "Prävention interpersonelle Gewalt"
Im August 2022 wurden durch die ARD-Dokumentation „Missbraucht – Sexualisierte Gewalt im deutschen Schwimmen“ verschiedene Fälle sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch im Schwimmsport bekannt. Ein Sportschau-Beitrag im März 2023 machte neue Vorwürfe und Entwicklungen öffentlich. Um die vorgebrachten Fälle aufzuarbeiten, wurde ein unabhängiges Aufarbeitungsgremium eingesetzt, das die Gewalthandlungen und die Bedingungen, unter denen sie stattfanden, nun untersuchen soll.
Es soll u. a. geklärt werden, welche Gewalthandlungen stattgefunden haben, wer davon betroffen war, wer die Tatpersonen waren und welche Strukturen die Ausübung der Gewalt begünstigt, oder eventuell verdeckt haben. Dabei ist es das oberste Ziel der Aufarbeitung, Betroffenen eine Möglichkeit zu geben, angehört zu werden, um ihre Gewalterfahrungen und das Leid, das dadurch entstanden ist, anzuerkennen. Auf dieser Basis soll aufgezeigt werden, wo Fehler lagen, wer die Verantwortung für diese Verfehlungen trägt und wie Präventions- und Interventionsmaßnahmen aussehen sollten, um den Schwimmsport in Zukunft sicher zu gestalten.
Darum rufen wir alle Betroffenen auf, denen im Kontext der oben skizzierten Missbrauchsfälle Leid zugefügt wurde, von ihren Erfahrungen zu berichten. Ebenfalls bitten wir Zeitzeug*innen (z. B. ehemalige Trainingspartner*innen, Funktionär*innen, Trainer*innen), Angehörige der Betroffenen und weitere Personen, denen Informationen zu den Fällen vorliegen, mit dem Aufarbeitungsteam über ihre Erfahrungen und Beobachtungen zu sprechen. Betroffene aus dem Schwimmsport, denen sexualisierte Gewalt außerhalb der in der ARD-Dokumentation thematisierten Fälle widerfahren ist, möchten wir ebenfalls ermuntern, sich zu melden.
Es ist uns bewusst, dass das Sprechen über Gewalterfahrungen eine große Herausforderung und ggf. sogar Belastung sein kann. Wir sichern daher allen Teilnehmer*innen einen geschützten Rahmen mit einem fachlich geschulten Team, Vertraulichkeit und Anonymität zu. Die Teilnahme geschieht auf freiwilliger Basis und kann jederzeit ohne Angabe von Gründen und ohne Konsequenzen wieder abgebrochen werden. Gerne können Sie eine Vertrauensperson Ihrer Wahl zum Gespräch mitbringen. Alternativ zum Gespräch vor Ort besteht die Möglichkeit, online per Video an der Aufarbeitung mitzuwirken oder sich (ausschließlich) schriftlich anzuvertrauen.
Die Gespräche finden mit dem Aufarbeitungsteam statt, das aus vier Wissenschaftler*innen der Deutschen Sporthochschule Köln besteht, die vollkommen unabhängig vom Deutschen Schwimm-Verband agieren. Der Schwimm-Verband hat keinerlei Weisungsbefugnis gegenüber dem Aufarbeitungsgremium.
Das Aufarbeitungsteam besteht aus Dr. Fabienne Bartsch, Dr. Caroline Bechtel, Prof. Dr. Martin Nolte und Prof. Dr. Bettina Rulofs.
Wenn Sie Fragen zur Aufarbeitung haben und/oder daran teilnehmen möchten, kontaktieren Sie uns bitte unter:
Email: aufarbeitung-dsv@dshs-koeln.de
Telefon: +49 221 4982-3970/+49 221 4982-6085
Quelle: DSV vom 13.04.2023