Wasserspringen: Nachrichten

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Mit Mundschutz durch Mexiko - Madrid (Spanien)22.03.2009- 26.03.2009

Der Aachener Wasserspringer Sascha Klein belegt beim letzen World-Series-Turnier in Mexico -City vor einer Geisterkullise vom Turm erneut Rang 2. Pavlo Rozenberg muß nach Hand-Operation in die Reha

Bericht aus der AN/AZ vom 29. April 2009

Aachen. Mit einem leichten Schnupfen meldete sich Sascha Klein in Aachen zurück - und gab gleich Entwarnung. "Ich war schon erkältet, als ich nach Mexiko geflogen bin", beruhigt der Olympia-Zweite von Peking im gleichen Atemzug. Ausgerechnet als letzte Woche die Probleme mit der Schweinegrippe in Mittelamerika bekannt wurden, weilte der Aachener Wasserspringer zum vierten und letzten Turnier der hoch dotierten World Series in Mexico-City. "Ich hatte schon ein mulmiges Gefühl", berichtet der 23-Jährige, der zeitweise einen Mundschutz tragen musste.

Vorsorglich hatten die Organisatoren die Zuschauer ausgesperrt, um die Athleten zu schhützen. Bei der World Series dürfen nur die jeweils acht besten Springer der Welt gegeneinander antreten. Und so mussten sie ihre Schrauben und Salti vor einer Geisterkulisse zeigen. " Es herrscht eine ganz komische Atmosphäre", so Klein, der sich allerdings auch dadurch nicht von seinem Ziel abbringen ließ. Und das lautete nach Platz 2 in Doha und jeweils Rang 3 in Changzhou und Sheffield wieder auf das Treppchen zu springen. "Vom Turm sind wir einigermaßen gut gesprungen", zog Sascha Klein ein zufriedenes Resümee. Wobei "einigermaßen gut" nobles Understatement ist, denn Klein und sein Berliner Partner Patrick Hausding belegten hinter den übermächtigen Chinesen Rang 2 vor dem US-Duo und Kuba. Und sogar die Chinesen, die mit 20 Punkten Vorsprung siegten, wären schlagbar gewesen, wenn Klein/Hausding nicht beim Auerbach-Salto Schwächen gezeigt hätten.

Kurzfristig wurden Klein und Hausding auch als Team vom Drei-Meter-Brett "zusammengewürfelt". Kleins angestammter Partner Pavlo Rozenberg (Aachen) musste verletzt passen, und Hausdings Brett-Partner Stephan Feck konnte kurzfristig nicht nachnominiert werden. Nach zwei Tagen Training sprang das Turm-Duo auch vom Brett synchron auf Platz 4 und sicherte dem DSV Gesamtplatz 2 in der Weltserie.

Montagabend kehrte Klein aus Mexiko zurück, packte aus und gleich wieder ein, denn schon heute Abend geht es ins Traningslager nach Fort Lauderdale, wo nächste Woche der Gran Prix ansteht. Da Patrick Hausding wegen seiner anstehenden Abiturprüfungen passen muss, wird der Aachener in den USA nur im Turm-Einzel antreten - übrigens zum ersten Mal in diesem Jahr.

Dagegen bleibt Pavlo Rozenberg deprimiert in Aachen zurück. Der 25-Jährige hatte sich bei der EM in Turin an einem Glas in die Hand geschnitten. "Das sah zuerst nicht wild aus, hat sich aber nach einer Woche infiziert", berichtet Rozenberg geknickt. Denn er mußte an der Hand operiert werden. Gestern wurden die Fäden gezogen und für eine weitere Woche eine Schiene angepasst. Danach geht es in die Reha. Keine guten Aussichten für die DM Ende Mai in Aachen sowie die WM Mitte Juli in Rom. "Ich muss optimistisch sein. Also hoffe ich, dass ich bis zur DM fit bin", seufzt der Olympia-Fünfte.