Wasserspringen: Nachrichten

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Internationale Deutsche Hallenmeisterschaften der offenen Klasse & Junioren in Berlin - Leipzig18.02.2010- 21.02.2010

Sascha Klein setzt erste Akzente

Der Olympia-Zweite stellt bei den nationalen Meisterschaften im Wasserspringen seine gute Form unter Beweis. Auch Pavlo Rozenberg, Norman Becker und Uschi Freitag ziehen zufriedene Bilanz.

Leipzig/Aachen. "Ja, das war schon alles ganz okay", sagt Sascha Klein und gestattet sich ein Grinsen. Der Olympia-Zweite von Peking hatte sich einige kleine Schwächen geleistet. Gerade so viele, dass die nationale Konkurrenz nicht in Depressionen versank, aber jeder sah, dass der 24-Jährige schon beim ersten frühen Saison-Highlight in sehr guter Form ist. Zwei Gold-, eine Silber- und eine Bronzemedaille verbuchte der Aachener Wasserspringer bei den Deutschen Meisterschaften in Leipzig. Je einmal Gold und Silber steuerte Uschi Freitag bei, zweimal Silber Pavlo Rozenberg. Mit einmal Bronze komplettierte Johannes Donay das Erfolgskonto des SV Neptun Aachen.

Ausgerechnet vom Ein-Meter-Brett, das er zuletzt im Wettkampf kaum gesprungen ist, schockte Klein zum Auftakt die Konkurrenz - auch wenn er im Finale denkbar knapp vor Rozenberg landete. Den Aachener Dreifach-Triumph komplettierte Johannes Donay. "Bei der Mannschafts-DM im Dezember habe ich schon vom niedrigen Brett gewonnen. International werde ich aus dieser Höhe aber eher nicht starten, das könnte zuviel werden", sagt der Allrounder, dessen stärkste Disziplin der Turm ist. Die Konkurrenz wird es gerne hören. "Das war ein absolut starkes Ergebnis von Sascha und mir. Wirklich schwer zu glauben, dass wir auf einem derart hohen Niveau so knapp beieinander liegen", grämte sich Brettspezialist Rozenberg nicht über Silber. "Mit der Punktzahl kann man bei der WM mit einer Medaille rechnen."

Auch vom Drei-Meter-Brett zogen die beiden Aachener in Vorkampf und Halbfinale der Konkurrenz davon. Doch nach dem Finale hatte Klein Bronze, und Rozenberg stand mit leeren Händen da. "Wir waren beide total müde. Der Wettkampf war so lang und von vielen technischen Störungen unterbrochen", erläuterte Rozenberg den Einbruch. Kleins Berliner Turm-Synchronpartner Patrick Hausding nutzte die Gunst der Stunde, und auch Stepahn Feck (Dresden) zog vorbei.

Vom Turm war Klein dagegen das Maß der Dinge, erhielt für seinen ersten Sprung, einen dreienhalbfachen Delfinsalto, gar dreimal die Höchstnote 10. "Die ersten drei Sprünge waren wirklich super, dann habe ich zwei Sprünge ein wenig nachgelassen, da hatte ich einige leichte Fehler beim Eintauchen", bleibt Klein gewohnt selbstkritisch. Ähnlich sah es bei Brett-Synchronspringen aus: Klein und Rozenberg dominierten die Konkurrenz, "aber im Finale fehlte uns im vierten Wettkampf der DM etwas die Kraft", so Klein. "Im Großen und Ganzen bin ich aber zufrieden." Dem schloss sich Rozenberg an.

Relativ zufrieden war auch Norman Becker, der in Leipzig auf seine stärkste Disziplin, das Turmspringen verzichtet hatte. "Ich habe im Moment vom Turm ein Kopfproblem mit den Schrauben, das ich erst in den Griff bekommen muss", gab er zu. Vom Brett zeigte er eine gute Leistung und belegte Platz 6. Für den Neptun-Nachwuchs, wie die beiden B-Jugendlichen Timo Barthel und Alexander Schäfer, war die offene DM auch ein Test. "Gerade die beiden haben ihre schweren Sprünge gezeigt", freute sich Andreas Becker über den Nachwuchs.

Weiter nach Rostock

Etabliert ist dagegen Uschi Freitag. Nach dem Überraschungs-Gold bei der Sommer-DM 2009 in Aachen vom Drei-Meter-Brett sicherte sie sich diesmal Gold vom Einer und legte noch Silber vom höheren Brett nach. "Diesmal bin ich nicht abgerutscht", sagt die Maastrichterin. Das war ihr bei der WM 2009 in Rom passiert. "Das Finale war ganz okay, aber es war trotzdem noch nicht die Top-Leistung, die ich zeigen wollte."

Nicht ganz so gut kam sie in den Drei-Meter-Wettkampf. Doch sie steigerte sich gewaltig. "304 Punkte sind mein zweitbestes Ergebnis bisher, nur bei der DM in Aachen war ich mit 324 Punkten besser", freute sich Freitag. Gestern ging es weiter nach Rostock, wo der Grand Prix ansteht und sie mit Klein und Rozenberg die Neptun-Farben vertritt.

Quelle: AN/AZ - Bericht von Helga Raue

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